Historie
Der Tennisverein Schwäbisch Gmünd hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Über 100 Jahre kommen natürlich nicht ohne weiße Flecken aus.
In unserer Netzroller-Ausgabe zum 100-jährigen Jubiläum ist die Geschichte ausführlich beschrieben. Im Nachfolgenden möchten wir daraus einige Stationen zusammengefasst darstellen.
Die Geschichte des Tennisvereins Schwäbisch Gmünd lässt sich dabei grob in vier Phasen teilen.
Die Gründerzeit 1902 und den Neubeginn nach dem 1. Weltkrieg (bis 1923)
Wer in der Vereinsgeschichte „nachgräbt“ und ein Gründungsprotokoll oder eine Satzung aus dem Jahre 1902 sucht, wird leider enttäuscht.
So findet man über die Gründung des Tennisvereins nur folgenden Eintrag im Adressbuch der Stadt Gmünd aus dem Jahre 1909, der später von Augenzeugen und weiteren Eintragungen bestätigt wurde:
„Tennisklub. Gegr. 31. Juni 1902. Lokal: Kein bestimmtes. Vorstand: Alfred Binder, Milchgasse 12.“ (Lustig ist, dass uns der Druckfehlerteufel einen 31. Juni als Gründungsdatum bescherte.)
Zur zeitlichen Einordnung:
1900 wird der Davis-Pokal gestiftet. Auch wird in diesem Jahr der Deutsche Fussballbund gegründet.
1902 wir in Berlin der Deutsche Tennisbund gegründet. Die städtische Badeanstalt mit Schwimmhalle (zweite Schwimmhalle in Württemberg überhaupt) wird eröffnet.
1904 Einweihung des Realgymnasiums (heute Parler Gymnasium).
1902 Bau der Bismarck-Kaserne.
Sportvereine, die es 1902 in Gmünd gab:
Turnerbund und Jünglingsverein
Männerturnverein
Arbeiterturnverein
Velociped-Club
1902 oder später wurden gegründet:
1902 Schwimmklub „Neptun“ und Schwimmklub „Delphin“, später zum Schwimmverein Schwäbisch Gmünd vereinigt
1904 Normannia
1907 Schneeschuhverein
1924 Reiterverein
Die “gute, alte Zeit” von 1924 – 1930, die Jahre vor dem 2. Weltkrieg (bis 1939) und die Zeit des Neubeginns (1945 – 1952)
1925 hatte der Verein drei Ascheplätze. Das Clubhaus bestand, nach Erzählungen, aus einem sehr gemütlichen Häuschen, in dem man bei Platzregen ziemlich aneinandergedrängt Schutz suchte.
1935 Zusammenschluss des Tennisverein Gmünd, dem „unteren“, und des Tennisclub Hardt e.V., dem „oberen“ Verein, gegründet 1929/1930.
Nach dem 2. Weltkrieg musste auch der Tennisverein ganz neu beginnen
Tennis im Schießtal ab 1953, Bau und Erweiterung der Tennisanlage bis 1977
1953 hatte der Gemeinderat der Stadt beschlossen, die neue Mädchenoberschule, das heutige Hans-Baldung-Gymnasium, ausgerechnet auf dem Platze des Tennisverein zu bauen.
1954 konnten vier Plätze (heute Platz 1 bis 4) dem Spielbetrieb übergeben werden. Später folgten dann die Plätze Nummer fünf und sechs.
Im Jahre 1960/61 wurden zusätzlich die Plätze Nr 7 und 8 entlang der Richard-Bullinger-Straße gebaut. Auf diesen beiden Plätzen stehen heute die beiden Tennishallen mit Wohnung.
Das Clubhaus erhielt im Jahre 1964/65 ein neues Gesicht. Der Verein wuchs und wuchs.
1969 wurde der „Sprung über den Bach“ realisiert, mit vier neuen Plätzen (heute Plätze 7 bis 10). Es wurde der Bau der ersten Tennishalle mit Einliegerwohnung beschlossen und im November 1970 wurde der Spielbetrieb aufgenommen.
Mit der Planung und Fertigstellung vier weiterer Plätze (heute 11 bis 14) erhielt die Anlage eine ausgezeichnete Abrundung. 1974 erfolgte die feierliche Einweihung.
1975 gab es dann auch die gewünschte Ballwand mit „zwei Plätzen“.
1976 wurde die zweite Halle geplant, gebaut und im Dezember des Jahres dem Spielbetrieb übergeben. Auch das Clubhaus erhielt eine neue Dimension, mit 10 Duschen und 6 WCs.
Zum 75-jährigen Jubiläum 1977 stand die Anlage im großen Ganzen, wie man sie auch heute noch kennt.
1977 bis heute: Auf und Ab – Tennisboom, Leistungstennis, Freizeitparadies, Familienclub, schwindende Mitgliederzahlen, weitere Angebote
Sportlich ging es auch im Verein aufwärts.
1980 wurde die Vereinszeitschrift „Netzroller“ ins Leben gerufen.
1983 waren es mehr als 600 Mitglieder im Verein
1984 wurde die ersten „Gmünder Meisterschaften“ ausgetragen. Die Plätze 1 bis 4 wurden neu aufgebaut, mit der noch bekannten „Naturtribüne“.
Dank Boris Becker und Steffi Graf war der Tennissport in Deutschland im Aufschwung und so stieg auch die Mitgliederzahl des Tennisverein Schwäbisch Gmünd nach 1987 auf weit über 800.
Der dritte Hallenplatz wurde geplant und gebaut.
Ab den Neunzigern flachte der Tennisboom ab und so leidete auch der Tennisverein Schwäbisch Gmünd an sinkenden Mitgliederzahlen.
Durch Ergänzungsangebote für Kinder und Jugendliche und verschiedene Aktivitäten und Angebote u.a. im Breitensportbereich wurde und wird die Attraktivität des Vereins wieder erhöht.
Mit einem frisch renovierten Dusch- und Umkleidebereich geht der Verein nun in die Saison 2015. Auf die nächsten Jahre!